Stuttgart. Laut Thekla Walker, der finanzpolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, möchten die Grünen die Kettenverträge für Vertretungslehrer abschaffen. Man brauche „tranparente und nachvollziehbare Regeln zum Umgang mit Vertretungslehrkräften“. Diese müssten wissen, „welche Chancen und Sicherheiten sie haben“, so die Grünen-Politikerin weiter.
Zum Ferienbeginn sind in Baden-Württemberg wieder 3.300 Lehrer arbeitslos geworden. Um eine reibungslose Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, würden sie nach den Ferien wieder gebraucht. Deshalb hatte Walker gemeinsam mit Sandra Bossert, der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, in einem Schreiben an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gefordert, dass die 650 Lehrer dauerhaft in den Schuldienst übernommen werden sollten, die die Voraussetzungen für eine Festanstellung erfüllten. Dazu gehörten der erfolgreiche Abschluss eines Lehramtsstudiums und eines Referendariats.
Sie halte wenig von den Forderungen der beiden Grünen-Politikerinnen, entgegnete die Kultusministerin. Lehrer, die „räumlich flexibel“ seien, hätten, so Eisenmann, „ganz exzellente Einstellungschancen“. Darüber hinaus seien im laufenden Einstellungsverfahren noch viele Stellen unbesetzt – außer bei Gymnasien. Besonderen Bewerbermangel verzeichneten die Landkreise Tuttlingen, Waldshut, Konstanz, Lörrach Schwarzwald-Baar, Heilbronn und Hohenlohe, im Speziellen also im ländlichen Raum. Hier fehle es an der nötigen Flexibilität.
Betroffene und Lehrerverbände haben die Kritik der Kultusministerin dagegen zurückgewiesen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellte fest, dass auch Lehrer, die in ländlichen Regionen bleiben wollten, jedes Jahr aufs Neue mit Verträgen bis zu den Sommerferien vorlieb nehmen müssten.
Außerdem steige die Zahl der befristet beschäftigten Lehrer seit Jahren. So müssten inzwischen 6.000 bis 7.000 Vertretungslehrer im Südwesten beschäftigt werden gegenüber etwa 1.200 vor zehn Jahren.
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