Stuttgart. Zur Verbesserung der Verkehrslage im Land will die Landesregierung alle Verkehrsdaten auf einer zentralen Plattform veröffentlichen. Die Plattform mit dem Namen „Mobidata BW“ soll Daten zum Straßen- und Schienenverkehr, zu Baustellen, zur Parksituation und von Anbietern von Leihrollern und -wagen sammeln.
Ziel des Konzepts ist, Kommunen, Unternehmen, aber auch Privatpersonen die Möglichkeit zu bieten, die Daten kostenlos zu verwenden. Der Mehrwert soll beim Nutzer liegen. So können Kommunen zum Beispiel Informationen zu Baustellen in das Verzeichnis einspeisen und Hersteller von Navigationssystemen können darauf zugreifen. 2020 soll „Mobidata BW“ zur Verfügung stehen.
Ein ähnliches Konzept wurde in Ulm bereits umgesetzt. Die Stadt stellt Informationen zum Nahverkehr zur Verfügung und beschäftigt mit Stefan Kaufmann einen Experten für frei nutzbare Daten. Laut dessen Einschätzung ist es auch denkbar, dass verschiedenste Verkehrsmittel auf Landesebene besser vernetzt werden. Mit Programmen und Apps könne man Sharingroller- und wagen mit dem öffentlichen Nahverkehr kombinieren. Neben den aktuellen Verkehrsinformationen können nach Angaben von Kaufmann ebenso der Städtebau oder die Verkehrsplanung von den offenen Daten profitieren. Es lasse sich beispielsweise ermitteln, wie sich Verspätungen durch das Verkehrsnetz fortsetzten, oder wie gut Stadtquartiere an den Nahverkehr angeschlossen seien.
Die Daten zum Autoverkehr kauft das Land nach Angaben des Verkehrsministeriums aus der Privatwirtschaft ein. Zusätzlich wird der Verkehr über Sensoren gemessen. ÖPNV-Fahrpläne sind bereits online verfügbar.