Stuttgart. Neben verbalen Angriffen häufen sich auch die körperlichen Attacken auf Politiker. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) meint die Verrohung der Gesellschaft sei zum Teil eine Folge der AfD-Rhetorik.
Vor dem Hintergrund des Mordes am Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) und der gewaltsamen Attacke gegen den Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer (SPD) äußerte sich Kretschmann gegenüber der Deutschen Presseagentur. Er sehe die AfD ganz klar in der Verantwortung. Allein deren Reden im Landtag seien geprägt von stumpfen Nationalismus. Maß und Mitte seien gänzlich verloren, Institutionen würden verachtet. Außerdem verbreiten sich Aussagen heute schnell über Facebook und Co. und dadurch schaukle man sich gegenseitig in einer Blase hoch. Rechtspopulismus gehöre zu den gefährlichsten politischen Giften der Neuzeit, so der Ministerpräsident.
Kretschmann bezweifelte auch, dass die AfD allein von einkommensschwachen und wirtschaftlich abgehängten Schichten getragen werde. Baden-Württemberg habe die besten wirtschaftlichen Kenndaten, die man je hatte. Trotzdem stimmten 15 Prozent bei der vergangenen Landtagswahl für die AfD, jedoch habe die Bevölkerung des Landes laut dem Ministerpräsidenten keine 15 Prozent, die abgehängt seien.
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