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Hochspannungsleitung
Umweltzentrum lehnt klassische Erdverkabelung ab

Schwäbisch Hall. Martin Zorzi vom Haller Umweltzentrum, unter dessen Dach einige Nautschutzverbände des Landkreises Schwäbisch Hall zusammengeschlossen sind, hat sich nun in die Diskussion um die geplante 110Kilovolt-Stromleitung zwischen Rot am See und Kupferzell über Ruppertshofen eingeschaltet. Die Leitung will die Netze BW bauen, um überschüssigen Strom, der in der Umgebung von Rot am See produziert wird, weiterleiten.

Zorzi hat nun in einer siebenseitigen Stellungnahme herausgearbeitet, dass ein Erdkabel zwar grundsätzlich einer Freileitung vorzuziehen sei. Doch auch das Erdkabel führe „für manche Trassenabschnitte zu einem massiven, nicht akzeptablen Eingriff“. Und weiter liest sich in der Stellungnahme des Umweltzentrums, dass anders als von der Netze BW behauptet, sich die Verlegung nicht auf den schmalen Waldwegen bewerkstelligen lasse.

Noch problematischer gestalte sich der Verlauf durch due Täler. Hier fänden sich seltene Waldbiotope, Magerrasen, Blumenwiesen und Hecken. Diese Biotoptypen seien oft Lebensräume gefährdeter Arten.

Eine Alternative bietet das Umweltzentrum allerdings an: das Bohren eines unterirdischen Kanals, in den anschließend Leerrohre gezogen würden, das so genannte Spülbohrverfahren. Eine weitere, noch verträglichere Alternative sieht Martin Zorzi im Verzicht auf die neue Stromtrasse. Stattdessen sollte sich durch technische Aufrüstung des Mittelspannungsnetzes, die Installation von Speichern und dem Bau so genannter Power-to-Gas-Anlagen eine Stromweiterleitung erübrigen.

Das Regierungspräsidium Stuttgart muss nun auch diese Stellungnahme im Raumordnungsverfahren berücksichtigen. Nach dessen Ende folgt dann noch das Planfeststellungsverfahren. Es wird also noch einige Zeit ins Land gehen.

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