Stuttgart. Nach nur 24 Stunden war die Meldeplattform offline, die der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple hatte einrichten lassen, um Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden die Möglichkeit zu bieten, Lehrerinnen und Lehrer sowie Professorinnen und Professoren zu melden, wenn sie angeblich gegen die AfD hetzen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte dagegen Stellung bezogen: damit werde „offenes Denunziantentum“ organisiert.
Kritik kam auch von anderen Politikern. So meinte der FDP-Landtagsabgeordnete Timm Kern, er weise das Ansinnen dieser Plattform in aller Form und Schärfe zurück. Das gehe gar nicht. Kern stellte sich hinter die Lehrerinnen und Lehrer im Land: er unterstütze sie gegen „diesen unglaublichen Angriff der AfD“.
Kerns Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke kündigte an, er werde die FDP-Mitglieder auffordern, die Plattform zum Zusammenbruch zu bringen. Massenhaft sollten dort Lehrer genannt werden, die es gar nicht gebe. So solle man derartigen „Blockwartmethoden“ entgegentreten.
Das schien sich auch die Piratenpartei zu Herzen genommen zu haben. Sie hatte dazu aufgerufen, Hetzmeldungen auf dem AfD-Meldeportal einzureichen. Über 100.000 Zugriffe und 10.000 Meldungen seien in den ersten Stunden eingegangen. Ziel sei es gewesen, so der Landesvorsitzende der Piratenpartei in Baden-Württemberg Michael Knödler, mit dieser Aktion „die menschenverachtenden Ideen der AfD aufzuzeigen“.
Räpples Meldeplattform sei letztlich aufgrund von 25.000 automatisierten Mails zusammengebrochen, weshalb man sich laut eines Mitarbeiters des Landtagsabgeordneten entschlossen habe, sie vorerst ganz abzuschalten. Sie würde überarbeitet, um sie vor weiteren Angriffen zu schützen, und dann ab Montag wieder online gehen.
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