Karlsruhe. Die Mehrheit des Karlsruher Gemeinderats hat für ein Kunstprojekt von Markus Lüpertz in den zukünftigen U-Bahn-Haltestellen gestimmt. Durch das Projekt sollen die unterirdischen Stationen mittels großformatiger Keramiktafeln in eine Kunstmeile verwandelt werden. Die Tafeln werden unter dem Motto „Genesis – 7 Tage des Herrn“ die Schöpfungsgeschichte in verdichteter Form darstellen. Spenden und Sponsoren sollen die Keramiktafeln finanzieren. Die Hälfte der geschätzten einen Millionen Euro habe Initiator Anton Goll schon erhalten.
Peter Weibel, Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM), richtet sich gegen das Kunstprojekt. Er habe nichts gegen Lüpertz als Künstler, aber das Konzept passe nicht zum Image einer modernen IT-Metropole. „Wie kann es dazu kommen, dass jahrhundertealte konfessionelle Kunst nicht wie bisher üblich in Kirchen gezeigt wird, sondern dass religiöse Mythen in öffentlichen Räumen präsentiert werden, nur weil einige Wenige deren Darstellung finanzieren?“, kritisierte Weibel den religiösen Charakter des Kunstprojekts.
Anders sieht es Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Er beschreibt das Projekt als „hochinteressant“ und betont, dass es ein zusätzlicher Imagegewinn sein könne.
Künstlerisch gestaltete U-Bahn-Stationen finden sich an mehreren Orten, darunter Düsseldorf. Dort wurden die Stationen von mehreren Künstlern gemeinsam gestaltet.
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