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Lehrermangel
Kultusministerin stellt Maßnahmenpaket vor

Stuttgart. Im Südwesten mangelt es an Lehrern. Insgesamt 700 Lehrerstellen sollten noch zwischen 2018 und 2020 gestrichen werden. Davon ist Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nun abgerückt. Der Stellenabbau sei derzeit ein falsches Signal, meinte sie am Mittwoch.

Die Lehrerverbände VBE und GEW erwarten enorme Lücken bei den Lehrerstellen. Laut deren Berechnungen würden bis zum Jahr 2025 etwa 3.300 zusätzliche Pädagogen an Grundschulen benötigt. Schon im neuen Schuljahr werden hier 400 bis 500 Lehrer fehlen. Deshalb wurde nun rund 800 abgelehnten Bewerbern für das Gymnasiallehramt vom Kultusministerium das Angebot unterbreitet, an Grundschulen zu unterrichten. Offenbar 100 von ihnen hätten zumindest Interesse daran gezeigt.

Am Freitag hat die Kultusministerin nun ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgestellt, zu dem der Vorschlag an die genannten Bewerber gehört. Außerdem sollen pensionierte Lehrer bis zum Alter von 69 Jahren weiter lehren. Das würde schon 200 Lehrer ausmachen, so die Kultusministerin.

In Teilzeit beschäftigte Lehrer werden gebeten, den Umfang ihres Teilzeitdeputats zu erhöhen. In diesem Bereich seien schon 140 nicht besetzte Lehrerstellen kompensiert worden. Durch kritischere Prüfung von Anträgen auf Teilzeit und Anhebung der Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten sollen 90 zusätzliche Deputate gewonnen werden.

Daneben sollen auch von den rund 600 Personen ohne formale Lehrbefähigung, die während der Flüchtlingsaufnahme Unterricht erteilt haben, etwa 340 im Schuldienst gehalten werden. Bei den Berufsschulen soll außerdem der Quereinstieg nun gefördert werden. Und Lehramtsanwärter sollen vermehrt in so genannten Mangelregionen im Land eingesetzt werden.

Kultusministerin Eisenmann sieht die Fehlplanung bei der Vorgängerregierung und möchte deswegen die Bedarfs- und Einstellungsplanung im ihrem Ministerium künftig verbessern: es soll in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium weitsichtiger gestaltet werden.

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