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EU-Kommissar
Günther Oettinger tritt bei Rede erneut ins Fettnäpfchen

Brüssel. EU-Kommissar Günther Oettinger trat bei einer Rede vor Unternehmern zum verbal ins Fettnäpfchen. Er benutzte dabei Ausdrücke wie "Pflicht-Homo-Ehe" und, für chinesische Wirtschaftsvertreter "Schlitzaugen".
Laut eines Kommentars der Stuttgarter Zeitung imponiere die Art Oettingers nichtsdestotrotz. Es sei erfrischend, wenn ein Politiker einmal Profil zeige. Dennoch solle Oettinger darauf achten, in welchem Kreis er zu solch "saloppen" Worten greife. Bei Gesprächen im engsten Freundeskreis seien solche Äußerungen eher verzeihlich als bei einer öffentlichen Rede vor großem Publikum.
Erhebliche Kritik an seinen Äußerungen bekommt der CDU-Politiker hingegen vom Lesben- und Schwulenverband LSVD. Dessen Sprecherin Stefanie Schmidt forderte, ein EU-Kommissar müsse glaubhaft die europäischen Werte von Nichtdiskriminierung vertreten, anstatt rassistischen und homophoben Äußerungen Platz einzuräumen. Lediglich eine sofortige Entschuldigung von Seiten Oettingers könne eine Disqualifizierung für sein Amt noch abwenden. Auch der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck forderte, Oettinger möge sich für seine Herabwürdigungen von Frauen, Homosexuellen und Chinesen schleunigst entschuldigen.
Am Donnerstag, fünf Tage nach der Veröffentlichung seiner verbalen Entgleisungen, veröffentlichte die EU-Kommission eine 300 Wörter umfassende Entschuldigung Oettingers. In dieser ging er nur sehr vage auf die betreffenden Äußerungen ein, lobte die Dynamik der chinesischen Wirtschaft und erklärte, er habe sich immer für homosexuelle Paare eingesetzt. Seine Worte seien somit nicht respektvoll gewesen und er könne verstehen, dass er damit bei einigen Menschen anecken würde, so der CDU-Politiker in der Erklärung.
Auch die politische Karriere des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten könnte durch diese fragwürdigen Äußerungen gefährdet sein, sollte er doch in Kürze die EU-Kommission für Haushalt und Budget übernehmen.

 

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