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Welthunger
Lösungen für eine Milliarde Menschen

Stuttgart. Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober zeigte die Wissenschaftlerin Alicia Kolmans von der Universität Hohenheim Wege auf, wie sich die Zahl der unter- und mangelernährten Menschen weiter senken lässt. Im Moment liegt die Zahl bei anhaltender Lebensmittelverschwendung und Nahrungsmittelspekulation an den Börsen immer noch bei etwa einer Milliarde Menschen.
Diese Problematik zeigt, dass die bisherige Globalisierung gescheitert ist und UNO-Programme nicht gegriffen haben. Deshalb müssen neue Wege jenseits der technisierten Intensivlandwirtschaft gesucht werden.
Die Co-Geschäftsführerin des Forschungszentrums für Globale Ernährungssicherung und Ökosysteme ist der Auffassung, dass die Welt problemlos Milliarden Menschen ernähren könne. Dafür müsse aber der ganzheitliche Ansatz verfolgt werden.
Das bedeutet, dass man zum einen Kleinbauern fördert und ökologisch wirtschaftet; zum anderen dürfen die Märkte armer Länder nicht durch aggressive Agrarexporte zerstört werden, und es müssen Projekte gefördert werden, die nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft vor Ort unterstützt.
Durch geeignete Produkte für den Export, etwa Trockenfrüchte oder Marmeladen, könne neben der unmittelbaren Nahrungsmittelproduktion ein zweites Standbein für die Agrarwirtschaft entstehen, so die Wirtschaftsgeografin. Dadurch bleibe die Wertschöpfung in den Ländern und würde nicht wie bei vielen Agrarrohstoffen, etwa Kakao oder Kaffee, im reichen Norden stattfinden.
Durch regionale Agrarmärkte im Süden könne auch sichergestellt werden, dass die Kleinbauern nicht teure gefährliche Chemikalien kaufen müssten. Stattdessen sollten in biologischer Weise angepasste Pflanzen mit eigenem Saatgut angebaut und verkauft werden.

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