Stuttgart. Die Kontextwochenzeitung zeigt in einem ausführlichen Bericht auf, wie der Tschernobyl-Schock dazu führte, dass der Schoko-König Alfred Ritter sein Leben und seine Produktion umkrempelte. Die verstrahlten Nüsse aus der Türkei brachten ihn ab 1986 dazu, in die Energiewende zu investieren.
In seiner neuen Firma Paradigma baute er Röhrenkollektoren und unterstützte massiv die ökologischen Schönauer Stromrebellen. Auch bei den Arbeitsbedingungen im Betrieb und in seiner Kakaoplantage in Nicaragua sind Kriterien wie Nachhaltigkeit, humane Arbeit ohne Kinderhände sowie soziale Arbeitsbedingungen nachprüfbar.
Der 1953 geborene Enkel des Schokoladenfabrikanten Alfred Ritter, der das Unternehmen 1912 gegründet hatte, hat als Student den Tübinger Philosophen Ernst Bloch kennengelernt und dessen konkrete Utopie für sich so interpretiert, dass die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt ein Planungsfaktor wurde. Dafür erhielt er mehrere Preise und die Wirtschaftsmedaille des inzwischen grünen Bundeslandes Baden-Württemberg.
Nur der Konflikt mit dem Bundeskartellamt wegen angeblicher Preisabsprachen und die widerlegte Behauptung der Stiftung Warentest, in der Ritterschokolade sei künstliches Nussaroma enthalten, haben an seinen Nerven gezehrt. Auf jeden Fall sehenswert ist das Museum Ritter, ein Kunst- und Schokoladenmuseum in Waldenbuch, wo noch bis zum 3. Oktober die bemerkenswerte Ausstellung „Lunapark – Licht, Kunst, Kinetik“ aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter zu sehen ist.
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