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Gesundheitswesen
Klinikmitarbeiter an der Belastungsgrenze

Schwäbisch Hall. Pflegenotstand, Personalmangel, überlastete Klinikmitarbeiter – der erheblich Fachkräftemangel und gewaltige Überstundenberge bringen bundesweit viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Auch die Klinikbelegschaft im Schwäbisch Haller Diakoniekrankenhaus protestiert gegen diese für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unzumutbare Arbeitssituation in einem Bereich, der eigentlich besonderer Aufmerksamkeit und Qualität bedarf.
Der Zeitmangel und die Arbeitsverdichtung gefährdet die Gesundheit der Patienten; deshalb fordern die Fachkrankenschwestern mit Unterstützung der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di eine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen und der geringen Gehälter, die mitverantwortlich sind, dass zu wenige Menschen diesen Beruf ausüben.
Der stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Diakoniekrankenhauses, Jörg Härdtle, sagte, dass zusätzlich die überbordende Dokumentation zugunsten so genannter „Qualitätssicherung“ zu große Ausmaße angenommen habe. Die Politik müsse zusammen mit den Krankenkassen endlich dieses Problem anpacken.
Die Budgetierung der Personaleinstellung verhindere eine Ausrichtung des Personalschlüssels und der Arbeitsbedingungen an der Praxis und am wirklichen Bedarf. Der Arbeitsdruck über die Belastungsgrenze hinaus mache die Angestellten krank.
Klinikchef Pfarrer Hans-Joachim Lenke hat Verständnis für die Protestaktion und betont, dass jede frei werdende Stelle besetzt würde. Wie die weit über tausend Überstunden abgebaut werden sollen, weiß niemand. Für Gesundheit und Pflege sollte mehr Geld zur Verfügung gestellt und die Verteilung des Geldes anders geregelt werden, etwa durch mehr Zeit für die Menschen statt für die PC-Dokumentation.

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