Stuttgart. In einer bemerkenswerten Kampagne versucht die Stadt Stuttgart, so genannten Freiern von Prostituierten ins Gewissen zu reden, und diese Männer für die Lage der Zwangs- und Armutsprostitution zu sensibilisieren. Auf 260 Citylights, 150 Gehwegabschrankungen und 20 Großflächen wird auf die Verletzung der Menschenwürde und Diskriminierung der etwa 600 Frauen hingewiesen, die in Stuttgart als Prostituierte arbeiten, davon 90 Prozent junge Frauen aus den EU-Ländern Bulgarien, Rumänien und Ungarn.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hofft, mit der klaren Wortwahl der Appelle Denkanstöße zu geben, wenn es etwa heißt: „Kondome benutzt man, Frauen nicht“, oder: „Die Würde des Menschen ist auch beim Ficken unantastbar.“ Die Frauen sprechen oft kaum deutsch, können kaum mit den sexgierigen Männern verhandeln und sind oft Zuhältern ausgeliefert.
Der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf enthält eine Strafandrohung gegen Freier von Zwangsprostituierten von drei Monaten bis fünf Jahren Haft, die eine persönliche oder wirtschaftliche Zwangslage oder Hilflosigkeit ausnutzen oder kein Kondom verwenden. Denn nach wie vor gilt Deutschland als perverses Paradies für Sextouristen.
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