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Die amerikanische Singer-Songwriterin Kim Cameron war begeistert von ihrer ersten Deutschlandreise.
Foto: Privat.

Kim Cameron
"Obwohl ich Dance-Musik mache, schreibe ich Liebeslieder"

Kim Cameron kommt aus dem sonnigen Miami in den USA und gewann mit ihrer Musik bereits Titel, wie Album des Jahres oder Bester Live-Auftritt. Vor kurzem war sie mit ihrem bereits achten Album „Naturally Yours“ in Deutschland unterwegs.
Wir hatten die Chance mit Kim über ihre Reise nach Deutschland und ihre Musik zu sprechen.

Kim Cameron is from sunny Miami, Florida, and has allready won awards like Album of the year or Best live performance with her music. A few weeks ago she was in Germany with her eighth album "Naturally Yours".
We had the chance to talk to Kim about her trip to Germany and her music in general.

Aline: Kim, vor ein paar Wochen warst du in Deutschland. Wie war deine Reise?
Kim: Es war sehr überraschend. Ich bin zuvor noch nie in Deutschland gewesen und ich habe festgestellt, dass die Leute dort sehr angenehm sind. Ich hatte zwar nicht das beste Wetter, aber die Landschaft war wunderschön.
In einem deutschen Club, in dem ich aufgetreten bin, konnte ich auch die Musik dort kennenlernen und ich habe einfach die ganze Reise genossen. Ich war wirklich überrascht, wie sehr mir alles gefallen hat.
Da du gerade das Wetter erwähnt hast: Ich habe ein Video von dir auf YouTube gesehen, in dem du hier im Schnee deinen Spaß hattest. In diesem Video hast du auch gesagt, dass die deutsche Sprache schwierig für dich war. Hast du denn ein deutsches Lieblingswort?
Ich glaube nicht wirklich. Da gibt es ein paar böse Wort, die mir in Deutschland beigebracht wurden. Wenn ich die wiederholt habe, haben sich die Leute kaputt gelacht, also glaube ich es waren Schimpfworte. Die Reaktionen waren aber schon ganz lustig.
Ich habe es aber geschafft mir ein paar der tollen Schlösser anzusehen, die es in Deutschland gibt und wir waren auch hoch genug, dass es noch ein bisschen Schnee gab. Es gab auf meiner Reise von allem etwas: Regen, Schnee und ein kleines bisschen Sonnenschein.
Du hast ein neues Album mit dem Titel „Naturally Yours“, das jetzt Anfang 2016 erscheinen soll. Ist es denn schon draußen, oder müssen wir uns noch ein bisschen gedulden?
Nein, das ist gerade raus gekommen und es hat diesen großartigen Remix, den der deutsche DJ George Whyman für mich gemacht hat. Deshalb wollte ich auch nach Deutschland kommen. Auch auf meinem letzten Album gab es schon einen Remix von einem deutschen DJ, Tom Novy, und so kam dieser deutsche Einfluss in meine Musik.
Wie würdest du denn allgemein deinen Musikstil beschreiben?
Ich würde sagen meine Musik hat ihre Wurzeln im House, aber der Gesang stammt aus dem Pop. Es gehört also irgendwie zum traditionellen Dance, aber meine Vorliebe liegt ganz klar im House. Mit meinem Gesang klingt es zwar sehr wie Pop ist aber definitiv keine Popmusik.
Ich gehe davon aus, dass die meisten unserer deutschen Hörer noch nicht von dir gehört haben. Kannst du uns also erzählen, wann du angefangen hast Musik zu machen und wie deine Karriere verlief?
Als ich sechs Jahre alt war, habe ich mit der Musik angefangen. Damals habe ich Klarinette gespielt und bin danach dann erst zum Singen gekommen. Ich war in einigen Cover-Bands, als ich so ungefähr 18 war, und meine eigene Musik habe ich dann aber erst in den letzten acht Jahren angefangen. Seit 2008 habe ich jetzt neun Alben aufgenommen und ich habe wirklich viel Glück gehabt, dass ich schon international auf Tour sein konnte. Ich war in der Karibik und quer über die Staaten verteilt auf Tour und durfte mit fantastischen DJ's und Produzenten, die schon Grammies gewonnen haben, zusammen arbeiten. Da sind glücklicherweise wirklich gute Songs raus gekommen und es war bis jetzt eine großartige Reise, von der ich hoffe, dass sie jetzt aus in Europa so weiter geht.
Schreibst du deine Songs eigentlich selbst?
Ja, ich habe viele Titel, bei denen ich mit anderen zusammen gearbeitet habe, und auch sehr viele, die nur aus meiner Feder stammen. Ich schreibe sehr gern mit anderen zusammen, denn meiner Meinung nach entsteht das beste Ergebnis, wenn man noch jemanden dabei hat. Ich würde aber sagen, dass gut die Hälfte meiner Songs nur von mir sind und das sind inzwischen gut über 200 Stück.
Woher nimmst du die Inspiration für deine Songs?
Ich werde von Menschen inspiriert. Meine Songs erzählen alle entweder von Menschen, die ich getroffen habe, oder sie sind direkt aus meinem Leben. Die letzten zwei Alben zeigen vor allem meine hoffnungslos romantische Seite, denn ich bin ein hoffnungslos romantischer Mensch. Obwohl ich Dance Musik mache, schreibe ich Liebeslieder, aber ich kann nichts dagegen machen, das ist einfach so.
Du hast gesagt, du hast so rund 200 Lieder. Gibt es da denn einen Favoriten oder ein Lied, das dir besonders viel bedeutet?
Auf diese Frage muss ich mit zwei Liedern antworten. Meine Favoriten sind normalerweise immer die ganz Neuen. Ich bin irgendwie süchtig nach neuer Musik, deshalb ist immer das Lied, das ich zuletzt geschrieben habe, für eine Weile mein Favorit.
Der Song, der mir am meisten bedeutet... Das ist schwer zu beantworten. Auf meiner neuen Platte gibt es einen Song der heißt „Falling Stars“ und wahrscheinlich ist das der Song, der mir am meisten bedeutet. Er erzählt diese fantastische Geschichte einer anfangenden Liebesgeschichte. Ich habe den Song im Sommer geschrieben und ich bin so ein Schön-Wetter-Mensch, dass mich dieser Song immer direkt an einen frohen Ort und eine frohe Zeit erinnert.
Wenn du nicht gerade deine eigene Musik hörst, wessen Musik legst du dann auf und hast du auch Vorbilder?
Ach, ich habe so viele. Ich versuche nicht zu viel Dance Musik zu hören, denn manchmal finde ich, ich höre es ständig. Im Moment bin ich aber tatsächlich ein wenig süchtig nach Robin Schulz. Sein Stil ist sehr cool und Disclosure ist auf meiner Hitliste auch ziemlich weit oben. Wenn ich mich aber mal zurück lehnen will und ein bisschen entspannen, höre ich Massive Attack und wenn ich mich eher rockig fühle, läuft bei mir 3 Doors Down oder etwas ältere Lieder.
Meine Liste ist wahrscheinlich ziemlich unendlich. Auf meinem iPod habe ich so gut wie alles, was man sich vorstellen kann.
Gibt es da denn noch freien Speicherplatz?
Nein. Ich schätze, ich muss mir einfach einen mit mehr Speicherplatz kaufen.
Alles klar. Du hast schon Titel wie Album des Jahres und Bester Live-Auftritt gewonnen. Solche Auszeichnungen sind wirklich unglaublich, aber was war der beste Moment deiner Karriere?
Weißt du, es sind nicht die Auszeichnungen. Die Auszeichnungen sind schön und sie bringen dir Anerkennung, aber meine beste Leistung war, für die NFL zu singen, also die Football-Liga hier in den Vereinigten Staaten. Dort singt man die Nationalhymne und das ist ein sehr schwieriges Lied denn es ist zwar ein wunderschönes Lied, hat aber eine sehr große Tonspanne. Außerdem kennt jeder in den Staaten dieses Lied und wenn du es vermasselst, merkt das natürlich jeder.
Hier in den USA wird die Nationalhymne auch auf eine besondere Weise gesungen: Alle im Stadion, was so circa 70.000 Leute sind, werden gebeten aufzustehen und auf den Sänger zu achten. Da steht man also mit 70.000, manchmal auch 75.000 Blicken, die auf einen gerichtet sind auf der 50 Yard-Linie und muss die Nationalhymne singen; und das auch noch a capella. Da macht man besser nichts falsch, denn alle sehen dich, du bist im Fernsehen und das live.
Das ist auch eine Art von unter Druck stehen...
Ja genau. Ich habe das Ganze ja schon zweimal gemacht und ich finde, beim zweiten Mal war ich besser; zumindest hoffe ich das. Aber ich habe bei beiden Malen gedacht, ich sterbe gleich. Es ist wirklich eine gleichzeitig bereichernde, wunderbare, furchteinflößende und schreckliche Erfahrung und einer der größten Erfolge, die ich vorzuweisen habe.
Das ist großartig. Deine neue Single, die wir gleich nach dem Interview hören werden, heißt „But you“. Worum geht es da?
Es ist ein weiteres verrücktes Liebeslied. Es geht um das Gefühl, wenn man diese eine Person gefunden hat und man nirgendwo mehr suchen muss. Wenn man sagen kann: „Ich will mit niemand anderem zusammen sein und ich will niemand anderen lieben. Ich will nur diese Person lieben.“, davon handelt der Song. Er ist an diejenigen gerichtet, die letztendlich gefunden haben, was sie gesucht haben.

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