Heidenheim. Das Haller Tagblatt berichtete vor kurzem vom Leben des Udo Dück, der bald 70 wird und seit 19 Jahren auf der Straße lebt. Was sonst kaum eine Meldung wert ist, wird hier ausführlich beschrieben: ein Leben im gesellschaftlichen Abseits, aber unter den Blicken der Öffentlichkeit.
Sein grauer Vollbart, die grauen Haare, die alte Lederjacke – jeder erkennt Udo als „Penner“, der vor 19 Jahren nach einem üblichen bürgerlichen Leben ausbrach, das er heute als Marionetten-Leben bezeichnet. Er suchte die Freiheit des Alltags, fand ein am Ende wirklich abenteuerliches Leben in Wäldern und leeren Häusern, auf Straßen und Bänken.
So lange wie möglich wollte er draußen bleiben, von seiner kleinen Rente leben und sich von Tag zu Tag orientieren. Offen gesteht er, Alkoholiker zu sein. Was die Leute denken, ist ihm egal.
Aufgewachsen war er in Friedrichshafen, lebte dann in Rheinland-Pfalz und strandete schließlich in Heidenheim, wo er vor einem Jahr in der Nähe zusammengeschlagen wurde, und dann bei der Caritas landete. Dort wird er vor allem in Folge gesundheitlicher Probleme in einem Aufnahmehaus seinen Lebensabend verbringen – die Epoche von Abenteuer und Freiheit sei nun vorbei.
Nach Kenntnis der Liga der Wohlfahrtsverbände dürfte die Zahl der Wohnsitzlosen in Deutschland bei 250.000 liegen, in Baden-Württemberg wurden 2012 10.000 Menschen betreut, die Dunkelziffer dürfte höher liegen.
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