Stuttgart/Ludwigsburg. Mtte November war die ehemalige Rektorin der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, Claudia Stöckle, im Rechtsstreit um ihre Ablösung als Hochschulleiterin erfolgreich. Die Beschlüsse der Hochschulgremien sind, so das Verwaltungsgericht Stuttgart, aufgrund erheblichen Rechtsmangels – dazu zählen Beschlüsse in nichtöffentlichen Sitzungen – wohl ungültig.
Dem Wissenschaftsministerium unter Theresia Bauer (Grüne) wurde vom Gericht untersagt, bis zu einem endgültigen Urteil den im Juli neu gewählten Rektor Wolfgang Ernst von der Fachhochschule Heilbronn zu ernennen. Das Ministerium hat nun Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim eingelegt. Wolfgang Ernst stehe trotz der Turbulenzen weiter für das Amt zur Verfügung.
Für Theresia Bauer sei es eine Grundsatzfrage, inwiefern die Wahl oder Abwahl von Rektoren an Hochschule in Baden-Württemberg hochschulöffentlich sein müsse. Sie sehe einen Konflikt mit den geschützten Persönlichkeitsrechten der Betroffenen. Im Fall von Claudia Stöckle hätte eine öffentliche Aussprache dazu geführt, dass Details bekannt geworden und eine Demontage der Rektorin kaum zu verhindern gewesen wäre.
Bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim wird die Beamtenhochschule nun weiter vom Ministeriumsbeauftragten Hartmut Melenk, früher Rektor der Ludwigsburger Pädagogischen Hochschule, geleitet. Der Auftrag an ihn wurde Ende November 2015 bis Ende Juni 2016 verlängert.