Stuttgart. Seit 20 Jahren bestehen nun die neun freien Radios in Baden-Württemberg, darunter auch Radio StHörfunk. Im Juni 1995 aus der alternativen Szene entstanden tummeln sich heute etwa beim Tübinger Radio Wüste Welle inzwischen hunderte von ehrenamtlichen Rundfunkredakteurinnen und -redakteuren und machen ihr basisdemokratisch-vielfältiges Rundfunkprogramm.
Das geänderte Landesmediengesetz hatte die rechtlichen Grundlagen im Ländle geschaffen und Frequenzen für nichtkommerzielle Lizenznehmer, kurz NKL, freigegeben. Ein Schwerpunkt ist derzeit neben Nischenmusik die Medienpädagogik.
Immer mehr junge Leute und soziale Gruppen machen eigene Sendungen, die dann über den Äther oder auch zunehmend im Internet ausgestrahlt werden. Immer noch sind eher gesellschaftskritische Sendungen stark vertreten, aber generell sind die Kanäle offen für Alle. Das aktuelle StHörfunk-Programm spiegelt dies ebenso wider wie das in Tübingen, Freiburg, Ulm oder Karlsruhe.
Neben Spenden und ehrenamtlicher Zuwendung kommt über Gelder der GEZ ein erheblicher Beitrag von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die diesen Kulturraum unterstützt, aber durch vermehrte bürokratische Vorgänge auch gängelt. Vor allem für regionale und lokale Gruppen und Mitmenschen haben die freien Radios trotz Massenmedien und Internet eine wichtige Bedeutung.