Mediathek +7
Kontakt
Freies Radio StHörfunk e.V. • 97,5 FM in Schwäbisch Hall & 104,8 FM in Crailsheim
Jetzt läuft:

Glauben
Keine Hoffnung für chaldäische Christen

Stuttgart. Rund 13.000 chaldäische Christen leben derzeit in Baden-Württemberg. Sie stammen vor allem aus Syrien und dem Irak. Sie bekamen in dieser Woche Besuch von ihrem Teheraner Erzbischof Ramzi Garmou. Er besuchte auch seinen katholischen Kollegen Bischof Fürst und dankte bei dieser Gelegenheit für die Aufnahme der Flüchtlinge. Er begrüßte auch die Initiative der Diözese, die Flüchtlinge in ihrer Heimat zu unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dennoch sieht Erzbischof Garmou für seine Glaubensbrüder keine Hoffnung, wenn, und so wörtlich, „die Situation in Syrien und im Irak so bleibt.“ Die christlichen Kirchen im Vorderen Orient seien in ihrer Existenz bedroht.
Der Erzbischof sprach sich dafür aus, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass die Christen dort Zukunft haben. Die Krise im Nahen Osten könne allerdings nicht mit Krieg und Waffen gelöst werden. Über die Rolle der USA sagte er, deren Außenpolitik fördere den Terrorismus. 2003 hätten die USA im Irakkrieg Bagdad in kurzer Zeit eingenommen. „Und nun sollen sie nicht in der Lage sein, ein paar tausend Dschihadisten zu verjagen? Das ist doch eine Lüge“, sagte der Erzbischof wörtlich.
Die chaldäische Kirche gehört zu den ältesten christlichen Kirchen überhaupt. Sie feiert Gottesdienste nach altorientalischem Ritus und ist seit dem 16. Jahrhundert mit der römisch-katholischen Kirche uniert. Während christliches Leben in Ländern des Vorderen Orients von Auslöschung bedroht ist, entstanden in Europa neue Gemeinden. Bereits seit einigen Monaten nutzen die Stuttgarter Chaldäer die Pauluskirche. Zum Ende des laufenden Jahres sollen sie auch das Gemeindezentrum daneben verwenden können. In Stuttgart leben derzeit 1500 chaldäische Christen, Tendenz steigend.

Kategorie:

Meldungen