Krafträumen, heute eher als Fitnessstudios bekannt, eilt oftmals ein zweifelhafter Ruf voraus. Selbstverliebte Muskelmänner mit viel Muskelmasse und wenig Grips stemmen Stahl, unterbrochen durch endlose Blicke in den Spiegel.
Auch der Kraftraum der Universität Bremen sieht mit seiner Beton- und Stahloptik eher rau aus. Doch liegen die Dinge hier etwas anders. Zwei Stunden pro Tag können die Studierenden die zum Teil in die Jahre gekommene Ausstattung kostenlos nutzen.
Es ist primär ein Ort des Sports, aber auch des sozialen und kulturellen Austausches sowie des freundschaftlichen Miteinanders. Studierende aus der ganzen Welt nehmen das Angebot in Anspruch – so entsteht während des Sports jene besondere Stimmung, die im Keller des Sportturms der Uni täglich zu erleben ist. Es knallt, stöhnt und zischt, unterbrochen von lauten und leisen Konversationen verschiedenster Sprachen.
Miro Ruff hat 2012 für „Fokus Sport“ den Ort des kollektiven Schwitzens besucht. Entstanden ist ein Audioporträt über einen Kraftraum, der genauso anders ist, wie die Menschen die ihn leidenschaftlich benutzen.