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Flüchtlinge besuchen Tafeln

Stuttgart. Zunehmend besuchen Flüchtlinge die 140 von deutschlandweit 900 Tafeln in Baden-Württemberg, wo ärmere Menschen ihre Nahrungsmittel kaufen. Der Tafelgedanke: Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot – obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt.

Die Tafeln bemühen sich seit 1995 um einen Ausgleich für die Bedürftigen ihrer Stadt, und dazu gehören neben etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung nun auch Flüchtlinge. Sie fragen vor allem nach Früchten und Obst, was sie eben kennen.

Je mehr die Neubürger sich selbst versorgen können, so Udo Engelhard vom Landesverband Baden-Württemberg, umso mehr fragen sie wie auch Hartz IV-Empfänger und Obdachlose nach preiswerter Nahrung. Beispiel Ettlingen: 70 Ehrenamtliche, darunter sieben Flüchtlinge, versorgten 830 Personen, davon etwa 40 Prozent Asylbewerber. In Filderstadt stieg die Zahl der einkaufsberechtigten Haushalte in einem Jahr von 900 auf 1.400 – und manche ältere Kunden sehen jetzt, dass die Waren kaum mehr ausreichen.

Dadurch entstehen Spannungen und Neid, die nur mit einem erhöhten Personalaufwand und mehr Waren vermieden werden können. Dazu gehört auch, den Flüchtlingen mit Hilfe von Dolmetschern die Funktionsweise und das Angebot der Tafelläden zu erläutern.

Insgesamt sei das Spendenaufkommen meist ausreichend, und Marktentwicklungen wie die Milchschwemme führen zu erhöhtem Verkauf von Molkereiprodukten. Aber ohne weitere gesellschaftliche Unterstützung wird es auf Dauer nicht gehen.

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