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Windkraftkritik und Psychoakustik

Karlsruhe. Landesweit gibt es heftige Debatten um die Standorte für Windkraftanlagen, die für die Energiewende weg von Atom und Kohle wichtig sind und für viele Bürger ein notwendiges Übel oder sogar eine Investition sind. Kritisiert werden insbesondere Landschaftsbeeinträchtigungen und der zu geringe Mindestabstand von 700 Metern.
Im Fokus steht nun die so genannte Psychoakustik, also die Frage, wie wirkt sich kaum oder nicht messbarer Infraschall auf den Menschen aus. Frequenzen unter 20 Hertz sind unhörbar, aber etwa als Vibration spürbar. Insbesondere tiefe unhörbare Geräusche der Rotoren würden zu Depressionen, Schlafstörungen oder Atemnot führen.
Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz hat nun zwei Jahre lang Messungen vornehmen lassen. Die Ergebnisse sind vor allem an die Windkraftgegner und betroffene Behörden adressiert. Diese 78 Seiten wissenschaftlicher Messergebnisse sollen vor allem Denkfehler und Mythen der vehementen Kritiker offenlegen, so Abteilungsleiter Martin Hoffmann.
Er wies nach, dass beim allgegenwärtigen „Hintergrundrauschen“ von Fahrzeugen, Heizungsanlagen oder Wassergeräuschen Infraschall bereits nach maximal 300 Metern nicht mehr messbar sei und weit unter jenen Werten liege, die in der Nähe von Straßen festgestellt wurden. Bei Autos oder Flugzeugen sei der gegenüber von Windkraftanlagen ausgehende Infraschall wesentlich höher. Auch das Umweltbundesamt stellte diese Geräuschkulisse vor allem bei Klimaanlagen und Hochspannungsleitungen fest.
Kritiker reagierten auf derartige Erkenntnisse ignorant: Vor kurzem wurde etwa ein Physiker aus dem Umweltministerium bei einer Veranstaltung zu geplanten Windkrafträdern in Langenburg ausgepfiffen. Der so genannte „Landesverband der Bürgerinitiativen gegen Windkraft“ spricht von Falschmessungen und manipulierten Messdaten.

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